21.05.2016 Wrocłav/Breslau (Polen)

Und jetzt, liebe Freunde, erlauben Sie mir noch einige persönlichen Worte:

Wenn ich daran zurückdenke, was mir in meiner Amtszeit am wichtigsten war, so ist es immer wieder der Kampf um Gleichwertigkeit, Respekt und Anerkennung.

Fage ich mit dem Letzten, der Anerkennung an: Anerkennung ist eine der Grundfesten des Lebens, auf der man aufbauen kann.

Für die Anerkennung braucht es Großzügigkeit. Man muss über den Tellerrand sehen können.

Um sagen zu können. „Der ist anders“ und das Andere zu akzeptieren, muss man selbst auf sicherem Boden stehen. Unser sicherer Boden sind die Werte, die wir verkörpern.

  • Zu diesen Werten gehören eine geistige und finanzielle Unabhängigkeit.
  • Es gehören dazu ein Wissen um demokratische Grundlagen und der sichere Instinkt, sie auch im richtigen Moment im Umgang mit Mächtigen in der Politik anzuwenden.

 

Es gehören dazu Mut und Erfahrung im Umgang mit Demokratie. Man muss wissen, wo man steht und für wen man einsteht. Da darf man nicht unsicher werden.

Man muss das große Ganze im Auge behalten, die Sache der Unabhängigkeit, die die FUEN für alle ihre Mitglieder vertritt. 
Es gibt hier keine Partikulariteressen, die man verfolgt und keinen persönlichen Ehrgeiz, den man über das Recht Anderer stellt.

Und was ist mit dem Respekt?
Wir Minderheiten sind empfindlich, wenn man uns den Respekt versagt. Das gilt für Minderheiten im Norden und Minderheiten im Süden, im Osten wie im Westen. Wir sind hier eine große gemischte Versammlung von Minderheiten mit sehr verschiedenem Hintergrund.

Die unterschiedlichen Strömungen sind im Präsidium der FUEN vertreten. Wir haben unsere Beschlüsse zusammen errungen. Wir haben dabei Eitelkeit, falsche Bescheidenheit, Unkenntnis und Ignoranz; nach dem Munde reden, Gleichgültigkeit, Egoismus, Neid und möglicherweise sogar Verachtung überwunden.

Ich meine, dass wir den Respekt verdient haben, den die FUEN jetzt errungen hat. Ich will es dabei belassen.

Liebe Freunde,
ich denke an diese Jahre mit euch sehr gerne zurück. Es gab viele gute Begegnungen und einige herzliche Freundschaften, die hoffentlich noch lange halten werden. Wir haben uns gut kennenlernen können.
Der Abschied ist in mehrfacher Hinsicht natürlich auch schwierig, weil jetzt das wegfällt, was in den letzten Jahren mein Leben bestimmt hat, was ich sehr gerne tat, aber was mich auch die meiste Zeit gekostet hat: die FUEN.

 

Hans Heinrich Hansen

(langjägriger Präsident der FUEN)

 

>> Galerija - "FUEN — generalno spravišće 2016. u Wrocłavu—Breslau u Poljskoj"

Kategorije